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Als Diätassistentin und Adipositas-Therapeutin unterstütze ich Menschen, die mit Übergewicht zu tun haben. Das schließt natürlich auch Menschen mit sehr starkem Übergewicht ein sowie Menschen, die durch das Übergewicht Begleiterkrankungen entwickelt haben. 

4 min min. Lesezeit

„Manchmal geht es gar nicht gleich ums Abnehmen. Oft ist der erste ganz wichtige Schritt, die Gewichtszunahme zu stoppen.“

Für einen erfolgreichen Start in eine Therapie sind mir mehrere Faktoren wichtig. Zunächst ist die Eigenmotivation ausschlaggebend. Sie ist in meinen Augen das A und O. Aber es bedarf auch einer Überweisung durch ärztliches Fachpersonal. Besteht ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis, ist dies keine große Hürde. Entweder schlagen Ärzt:innen von sich aus die Ernährungstherapie vor oder der/die Patient:in hat sich selbst z.B. über das Internet eine(n) Ernährungsberater:in wie mich gesucht und der/die Ärzt:in unterstützt diesen Weg.

Manchmal lassen Ärzt:innen das nötige Feingefühl ihren Patient:innen gegenüber vermissen. Das ist tragisch, denn Adipositas – also starkes Übergewicht – ist laut der  Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine chronische Erkrankung und sollte von jedem Arzt und jeder Ärztin ernst genommen werden. Wenn doch nicht, ist es auch legitim, sich eine andere Praxis zu suchen, denn diese Unterstützung ist sehr wertvoll.  

„Ich starte meine Therapie damit, den Menschen kennen zu lernen.“

Ich möchte wissen: Wie lebt und arbeitet die Person? Was gibt es für andere Erkrankungen? Wie war der Gewichtsverlauf bisher? Wie viel bewegt sich der oder die Betroffene – kann er oder sie sich überhaupt bewegen? 

Dann geht es um die Ziele. Die müssen realistisch sein. Ein wichtiger Aspekt dabei: Schnell geht nicht gut. Was über die Jahre an Gewicht zugenommen wurde, braucht fast dieselbe Zeit, um es wieder abzunehmen. Die Motivation und die Gründe für eine Ernährungsberatung sind immer ganz, ganz unterschiedlich. Nur wenn ich diese gut kenne und den/die Patient:in da abholen kann, wo er oder sie steht, können wir eine gute Basis für eine erfolgreiche Therapie schaffen.

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„Es geht auch nicht um Diät, es geht um Ernährungsumstellung!“

Die Therapie berücksichtigt einerseits die Ernährung: Die meisten wissen grundsätzlich, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Aber es muss auch umgesetzt werden und dabei zum Alltag passen, um langfristig zu funktionieren – auch bei Geburtstagen, anderen Feierlichkeiten und Urlauben. Denn das ist das Leben.

Und dann gibt es andererseits den Baustein Bewegung. Wichtig ist hier, erst einmal in Bewegung zu kommen.

„Menschen mit einer medikamentösen Behandlung sind bei mir in einer intensiven Face-to-Face-Beratung.“

Manchmal gibt es Grenzen einer reinen Verhaltensänderung – ganz individuelle Grenzen. Ein Beispiel: Das Gewicht fällt bei Kalorienreduktion zunächst, was super ist. Und obwohl die Motivation weiterhin hoch ist, stagniert das Gewicht dann trotzdem lange. Nun als Konsequenz die Kalorienzufuhr extrem zu reduzieren, ist falsch. Dadurch sinkt die Zufuhr unter den Grundumsatz und das triggert den Jojo-Effekt. Deshalb sollte man an dieser Stelle eher über unterstützende Maßnahmen nachdenken.

Wenn ich merke, wir kommen hier nicht weiter und Betroffene tun sich sehr schwer, gehe ich mit dem Vorschlag ins Gespräch, medikamentös zu unterstützen. Ich habe einige Patient:innen, die damit erfolgreich waren. Wenn jemand offen für ein Medikament ist, finde ich es eine gute Option, das Abnehmen durch ein verschreibungspflichtiges Medikament zu unterstützen. Genau wie die Ernährungstherapie muss das Medikament durch ärztliches Fachpersonal verordnet werden. Bei Menschen mit sehr starkem Übergewicht empfehle ich auch, über eine bariatrische Operation nachzudenken. Da diese aber nicht rückgängig gemacht werden kann, steht die medikamentöse Option für mich immer davor. Meine Erfahrung ist hier sehr positiv.

„Auf eine qualifizierte und zertifizierte Ernährungsberatung achten.“

Jede und jeder darf sich Ernährungsberater:in nennen. Es ist kein geschützter Beruf. Aber nicht jeder ist zertifiziert. Zertifizierte Ernährungsberatungen kennen sich aber auch mit den Krankenkassen und den Anträgen für anteilige Kostenübernahme der Ernährungstherapie gut aus und können mit den Kassen eine mögliche Bezuschussung klären. Darauf sollte man achten, wenn man sich fachmännische Hilfe holt. Dagegen ist Diätassistent:in eine Ausbildung und damit eine Qualifikation und auch ein geschützter Beruf.

Behandlung

Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Behandlungsmethoden bei Adipositas 

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