Go to the page content

Die häufigsten Adipositas Ursachen

3 min. Lesezeit

Adipositas, auch als Fettleibigkeit bekannt, betrifft 39 % der weltweiten Bevölkerung und nimmt immer mehr zu. Doch wie entsteht diese Krankheit und ist Adipositas selbst verschuldet? Lass uns gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Faktoren werfen, die dazu führen können.

Wie entsteht Adipositas?

Die Faktoren für die Entstehung von Adipositas sind vielschichtig. Adipositas, genauer gesagt, starkes Übergewicht entsteht, wenn die aufgenommene Nahrung mehr Energie enthält, als der Körper durch Bewegung und Stoffwechsel verbrennt. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass überschüssige Energie in Form von Fett im Körper gespeichert wird. Dabei können verschiedene Ursachen zur Entstehung von Adipositas beitragen. Im Folgenden werden einige dieser Ursachen aufgeführt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass aufgrund der Komplexität des Themas nicht alle Einflussfaktoren detailliert behandelt werden können.

Was können mögliche Ursachen für Adipositas sein?

Verschiedene Adipositas-Ursachen.

Genetische Veranlagung:

Gene spielen eine bedeutende Rolle bei der Vielzahl an Ursachen von Übergewicht. Manche Menschen haben eine Veranlagung zu Übergewicht aufgrund ihrer Gene und neigen demnach eher dazu, übergewichtig zu werden. Wenn Familienangehörige bereits unter Adipositas leiden, erhöht sich also das Risiko für andere Familienmitglieder, ebenfalls von dieser Erkrankung betroffen zu sein. In solchen Fällen können die vererbten Gene den Stoffwechsel und die Art und Weise, wie der Körper Fett speichert und verbrennt, beeinträchtigen.

Ungesunder Lebensstil:

Ein Mangel an körperlicher Aktivität und eine unausgewogene Ernährung sind entscheidende Faktoren bei der Entstehung von Adipositas. Wenn die aufgenommenen Proteine, die durch Bewegung und Stoffwechsel verbrannte Energie übersteigen, kommt es zur Gewichtszunahme. Das passiert, wenn du mehr Kalorien, Kohlenhydrate und Proteine zu dir nimmst, als du verbrauchst. Dadurch kann dein Körper Fett produzieren, jedoch nicht mehr genug abbauen.

Psychologische Einflüsse

Manchmal kann es passieren, dass unser Gemüt Einfluss auf unser Gewicht hat. Wenn wir uns gestresst fühlen oder uns Sorgen machen, greifen wir gelegentlich vermehrt zu Essen. Das ist völlig normal und betrifft sehr viele Menschen. Doch es ist wichtig zu wissen, dass dieses emotionale Essen auch Auswirkungen auf unser Gewicht haben kann. Leute, die in stressigen Situationen öfter essen, haben ein höheres Risiko, Übergewicht zu bekommen. Das bedeutet, dass die Gefühle, die wir haben, Einfluss auf unseren Körper und unsere Gesundheit haben können.

Wenn du merkst, dass du in stressigen Zeiten öfter zum Essen greifst, ist das okay. Wichtig ist dabei, auf eine gesunde Balance zu achten, um dein Gewicht im Griff zu behalten. Dies kann auch im Rahmen einer Verhaltenstherapie trainiert werden.

Hormonelle Regulation

Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kann ebenfalls eine Ursache für die Entwicklung einer Adipositas sein. Hormone beeinflussen nicht per se den Stoffwechsel negativ, sondern auch hier geht es um das Ungleichgewicht, welches wiederum Auswirkungen auf unser Körpergewicht haben kann. Hormone wie Leptin, Ghrelin, Insulin und Cortisol können unseren Stoffwechsel negativ beeinflussen und dazu führen, dass wir weniger verbrennen, mehr Hunger oder vermehrtes Stress-Essen entwickeln. Vor allem bei Frauen mit Adipositas ist es oft der Fall, dass Hormone ein höheres Risiko für die Entwicklung eines starken Übergewichts darstellen. Viele Frauen, die diesen Artikel lesen, wissen sehr wahrscheinlich, wie schwierig es ist, je nach Zyklusphase das Gewicht zu halten. Hormonelle Regulation ist ein komplexes Thema, aber es kann helfen, sich zu vergewissern, dass es viele Wege gibt, wie man mit hormonellen Veränderungen umgehen kann, um das Gewicht zu stabilisieren und sich in seinem Körper wieder wohlzufühlen.

Faktoren bei Adipositas.

Welche Krankheiten führen zu Adipositas?

Schilddrüsenunterfunktion:

Eine mögliche Ursache für ungewollte Gewichtszunahme ist eine Schilddrüsenunterfunktion. Diese tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert, was den Stoffwechsel verlangsamen kann. Rund 10 % der Deutschen sind von dieser Krankheit betroffen. Die Unterfunktion birgt ernste Risiken: Nicht nur der Körperfettanteil steigt, sondern auch die Gefahr von Ablagerungen in den Blutgefäßen und einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt steigen.

Polyzystische Ovarialsyndrom:

Das Polyzystische Ovarialsyndrom oder auch kurz: PCOS ist eine häufig vorkommende hormonelle Störung, bei der der Körper übermäßig viele männliche Hormone produziert und unreife Eizellen in den Eierstöcken bildet. Unfruchtbarkeit, verstärkter Haarausfall, vermehrte männliche Körperbehaarung, unregelmäßige Menstruationszyklen und Akne kann durch PCOS verursacht werden, welche häufig mit Adipositas assoziiert wird.  Dazu entwickeln viele Betroffene eine Insulinresistenz, die das Übergewicht begünstigt.

Lipödem:

Ein häufiges, aber oft übersehenes Problem ist das Lipödem. Im Falle eines Lipödems, handelt sich nicht um eine herkömmliche Schwellung an Füßen oder Beinen, wie man es von einem Ödem kennt, sondern um eine Fettverteilungsstörung, die mit einer vermehrten Ansammlung von Unterhautfettgewebe einhergeht. Dadurch kann es zwar zu einer Einlagerung von Flüssigkeit kommen, jedoch ist dies nicht der vorrangige Mechanismus. Diese Vermehrung des Unterhautgewebes ist charakteristisch für das Lipödem und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Stoffwechselerkrankungen, Insulinresistenz & Diabetes Typ 2

Allgemein kann man zusammenfassen, dass alle Krankheiten, die den Stoffwechselzyklus beeinflussen, dazu beitragen, dass Fettleibigkeit entstehen kann. Darunter auch chronisch hormonelle Erkrankungen, Diabetes und eine aufgebaute Insulinresistenz, die meist vor der Entstehung von Diabetes Typ 2 auftaucht.

Es ist wichtig, dass du dich regelmäßig bei Übergewicht untersuchen lässt, um eventuelle Krankheiten und mögliche Adipositas Folgen frühzeitig zu erkennen. Bei gewissen Adipositas-Symptomen wie Gelenkschmerzen, starke Gewichtszunahme, Herzleiden oder Atemprobleme, solltest du daher schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und dich abchecken lassen.

Ist Adipositas nun wirklich selbst verschuldet?

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Entstehung von Adipositas von verschiedenen individuellen Faktoren beeinflusst wird und nur selten selbst verschuldet ist. Ob es durch eine Stoffwechselstörung, eine Erkrankung, psychische Einflüsse, einen ungesunden Lebensstil oder mangelnde körperliche Aktivität verursacht wurde, sollte in jedem Fall individuell betrachtet werden. Es ist wichtig, sich, wie bei jeder chronischen Erkrankung , ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache für die Erkrankung zu bestimmen und Adipositas fachgerecht zu behandeln. Es ist jedoch ebenso entscheidend zu betonen, dass, selbst wenn deine Adipositas durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt wurde, keine Scham empfunden werden sollte. Wenn du merkst, dass auch du von einer chronischen Adipositas betroffen bist, wirst du mit einer ärztlichen Beratung und einer fachgerechten Adipositasbehandlung positive Veränderungen einleiten und deine Gesundheit verbessern.

Weitere interessante Artikel