Echter Hunger ist ein körperliches Signal dafür, dass dein Körper neue Energie braucht. Du erkennst ihn an Anzeichen wie Magenknurren, einem Energietief, Konzentrationsschwierigkeiten oder einem angenehmen Ziehen im Bauch. Wenn dein Körper genug Nahrung bekommen hat, zeigen sich Sättigungssignale: Das Hungergefühl lässt nach, du spürst ein leichtes Völlegefühl und fühlst dich zufrieden. Diese Signale werden durch die Hormone Ghrelin (Hunger) und Leptin (Sättigung) gesteuert und sind deutlich körperlich spürbar.
Food Noise dagegen entsteht im Kopf, es sind aufdringliche, oft zwanghafte Gedanken rund ums Essen, die selbst dann auftauchen können, wenn du eigentlich satt bist. Typische Gedankengänge zeigen sich nicht nur in Fragen wie „Was esse ich als Nächstes?“ oder „War das jetzt zu viel?“, sondern auch in vertrauten, sehr alltäglichen Überlegungen wie „Sollte ich nicht doch noch eine Portion nehmen?“, „Wenn ich das esse, darf ich das andere aber nicht mehr essen“ oder „Vielleicht esse ich lieber noch schnell etwas, bevor ich gehe, sonst bekomme ich unterwegs Hunger“. Viele Menschen stellen fest, dass sich Food Noise nicht nur in solchen bewussten Gedanken zeigt. Vieles passiert eher im Hintergrund, fast wie ein stiller Film oder einzelne Bilder, die sich von selbst im Kopf abspielen, ohne dass man sie aktiv denkt.
Dazu gehört zum Beispiel, gedanklich durch den Kühlschrank zu gehen, sich schon vorab durch die Online-Speisekarte zu klicken oder unbewusst zu registrieren, was andere essen. Diese leisen, passiven Impulse machen Food Noise oft besonders schwer greifbar, weil sie kaum bewusst gesteuert werden können und dennoch dauerhaft präsent sind. Auslöser dafür können Stress, emotionale Belastungen, Diäten, starre Ernährungsregeln oder äußere Reize wie Werbung und Essensgerüche sein. Im Gegensatz zu echtem Hunger hat Food Noise damit nichts zu tun, was der Körper wirklich braucht, sondern entsteht durch mentale Muster, die leicht zu übermäßigem Essen führen können. Viele Betroffene berichten zudem, dass diese gedankliche Dauerpräsenz ein scheinbares Hungergefühl erzeugt. Es fühlt sich an wie echter Hunger, obwohl der Körper keinen Bedarf hat, und äußert sich oft in intensiven Cravings, die sich nur schwer einordnen oder kontrollieren lassen.